Inhaltsverzeichnis

  1. Einleitung
  2. Die Wurzeln der Wintergroup: Vom Einmannbetrieb zum Industriebetrieb
  3. Meilensteine der Entwicklung
  4. Die Bedeutung der Holzindustrie in Österreich
  5. Familienunternehmen als Rückgrat der Branche
  6. Familienbetrieb und Nachhaltigkeit – zwei Seiten derselben Medaille
  7. Konkrete nachhaltige Maßnahmen der Wintergroup
  8. Innovation im Familienunternehmen
  9. Die Rolle der Mitarbeiter und die Bedeutung für die Region
  10. Familienbetriebe als stabile Säulen in einer globalisierten Welt
  11. Erfolgsfaktoren von Familienbetrieben
  12. Herausforderungen und Zukunftsperspektiven
  13. Generationswechsel als Chance
  14. Fazit: Familienunternehmen als Zukunftsmodell
  15. Erfolgsfaktoren österreichischer Familienbetriebe

Einleitung

Österreich ist ein Land der Familienbetriebe. Mehr als drei Viertel aller Unternehmen sind familiengeführt, viele davon seit Generationen. Sie prägen nicht nur die regionale Wirtschaft, sondern auch die Kultur und Identität des Landes. In kaum einer Branche wird diese Verbindung so deutlich wie in der Holzindustrie. Hier trifft traditionelle Erfahrung auf moderne Technologien und hier zeigt sich auch, wie Nachhaltigkeit und Innovation Hand in Hand gehen können.

Ein herausragendes Beispiel dafür ist die Wintergroup mit Sitz in Hof am Leithaberge, Niederösterreich. Das Unternehmen hat sich in den vergangenen Jahrzehnten von einem kleinen Betrieb zu einem der führenden Player der österreichischen Palettenbranche entwickelt – und ist dennoch ein Familienbetrieb geblieben, der seine Werte bewahrt.

Die Wurzeln der Wintergroup: Vom Einmannbetrieb zum Industriebetrieb

Die Anfänge der Wintergroup reichen zurück in die späten 1990er-Jahre. Gründer Franz Winter startete mit einer klaren Vision: Paletten und insbesondere Holz als Rohstoff der Zukunft nachhaltig zu nutzen und durch innovative Lösungen für Kunden in Österreich und darüber hinaus neue Maßstäbe zu setzen.

Was als kleiner Familienbetrieb begann, wuchs Schritt für Schritt zu einer Unternehmensgruppe mit mehreren Tochterfirmen. Heute beschäftigt die Wintergroup rund 250 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter und zählt zu den führenden Betrieben in der Paletten- und Holzverarbeitungsindustrie Österreichs.

Meilensteine der Entwicklung

1999-2005: Die Anfangsjahre

  • Start als Ein-Mann-Betrieb mit Fokus auf Palettenreparatur
  • Aufbau eines regionalen Kundenstamms
  • Erste Investitionen in professionelle Maschinen

2006-2015: Wachstum und Modernisierung

  • Erweiterung der Produktionskapazitäten
  • Installation der ersten Photovoltaikanlage (2012)
  • Mitarbeiterzahl steigt auf 150 Personen

2016-heute: Innovation und Nachhaltigkeit

  • Automatisierung der Produktionslinien
  • Ausbau der erneuerbaren Energien
  • Zertifizierung nach internationalen Standards

Trotz dieses Wachstums ist das Unternehmen seinen Wurzeln treu geblieben: Entscheidungen werden langfristig getroffen, Werte wie Vertrauen, Verlässlichkeit und Nachhaltigkeit prägen die Unternehmenskultur.

Die Bedeutung der Holzindustrie in Österreich

Um die Rolle der Wintergroup zu verstehen, lohnt sich ein Blick auf die gesamte Branche. Die

Holzindustrie ist ein zentraler Wirtschaftszweig in Österreich:

  • Rund 170.000 Menschen sind direkt in der Holz- und Forstwirtschaft beschäftigt
  • Etwa 48 % der Landesfläche sind bewaldet – damit gehört Österreich zu den waldreichsten Ländern Europas
  • Jährlich wächst mehr Holz nach, als geerntet wird – eine solide Basis für nachhaltige Nutzung
  • Die Branche erwirtschaftet einen Produktionswert von mehreren Milliarden Euro und ist ein wichtiger Exportmotor

Familienunternehmen als Rückgrat der Branche

Familienbetriebe spielen dabei eine Schlüsselrolle. 89% der Holzverarbeitungsbetriebe in Österreich sind familiengeführt. Sie sichern Arbeitsplätze in ländlichen Regionen, investieren in nachhaltige Technologien und sorgen dafür, dass die Holzindustrie nicht nur ein Wirtschaftszweig, sondern auch ein Teil der österreichischen Identität bleibt.

Österreichs Familienbetriebe zeichnen sich durch besondere Stabilität aus.

Familienbetrieb und Nachhaltigkeit – zwei Seiten derselben Medaille

Für die Wintergroup ist Nachhaltigkeit nicht nur ein Schlagwort, sondern gelebte Praxis. Als Familienunternehmen denkt man in Generationen, nicht in Quartalen. Entscheidungen werden mit Blick auf die Zukunft getroffen – und auf die Verantwortung gegenüber kommenden Generationen.

Konkrete nachhaltige Maßnahmen der Wintergroup

Energiewirtschaft:

  • Nutzung von Restholz: Holzabfälle werden in Hackschnitzel-Heizanlagen zur Energiegewinnung genutzt
  • Photovoltaik auf Hallendächern: 850 kWp installierte Leistung zur Deckung des Eigenbedarfs
  • Energieeffizienz: LED-Beleuchtung und moderne Antriebstechnik reduzieren Verbrauch um 30%

Kreislaufwirtschaft:

  • Automatisierte Recyclingprozesse: 85% aller Paletten werden repariert und erneut verwendet
  • Materialeffizienz: Verschnitt wird zu 98% weiterverwertet
  • Regionale Lieferketten: Durchschnittliche Transportdistanz unter 150 km

Zertifizierungen:

  • ISO 9001:2015
  • PEFC-Zertifizierung (nachhaltige Forstwirtschaft)
  • EPAL-Qualitätszeichen für Paletten
  • SURE- Zertifizierung
  • UIC-Zertifizierung

Innovation im Familienunternehmen

Tradition bedeutet bei der Wintergroup nicht Stillstand. Im Gegenteil: Der Familienbetrieb gilt als Vorreiter in Sachen Innovation.

Modernste Technologien im Einsatz:

  • Einsatz von verschiedensten Roboteranlagen produzieren bis zu 500 Paletten pro Stunde
  • Automatisierte Qualitätskontrolle durch Kamera- und Sensortechnik
  • Predictive Maintenance reduziert Ausfallzeiten um 40%
  • Einsatz von Elektrostaplern
  • Energieautarkie durch Eigenversorgung mit Strom und Wärme

Forschung und Entwicklung:

Die Wintergroup investiert jährlich in die nachhaltige Entwicklung des Betriebes.

So zeigt die Wintergroup, wie Familienbetriebe durch Mut zur Innovation nicht nur mithalten, sondern oft Vorreiter sind.

Die Rolle der Mitarbeiter und die Bedeutung für die Region

Als Familienbetrieb versteht sich die Wintergroup nicht nur als Unternehmen, sondern auch als Gemeinschaft. Mitarbeiter werden nicht als austauschbare Ressource gesehen, sondern als Teil der Unternehmensfamilie.

Mitarbeiterorientierte Unternehmenskultur:

Arbeitsplätze und Entwicklung:

  • Sichere Arbeitsplätze für 250 Menschen in Niederösterreich
  • Jährliche Weiterbildungsmaßnahmen
  • Investition in ergonomisch ausgestattete Arbeitsplätze

Gesundheit und Sicherheit:

  • Moderne Sicherheitsausrüstung nach höchsten Standards
  • Ergonomische Arbeitsplätze reduzieren Ausfallzeiten

Regionale Wertschöpfung

Wirtschaftlicher Impact:

  • Steuer- und Abgabenaufkommen
  • Schätzungsweise 120 weitere indirekte Arbeitsplätze

Soziales Engagement:

  • Sponsoring lokaler Sportvereine und Kulturveranstaltungen
  • Unterstützung der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr
  • Kooperationen mit Schulen

Diese Verbundenheit sorgt für eine starke Identifikation der Mitarbeiter mit dem Unternehmen und schafft ein stabiles Fundament für die Zukunft.

 

Familienbetriebe als stabile Säulen in einer globalisierten Welt

In Zeiten von Globalisierung, wirtschaftlichen Krisen und Unsicherheiten zeigt sich immer wieder: Familienbetriebe sind widerstandsfähiger. Sie sind nicht abhängig von anonymen Investoren, sondern treffen Entscheidungen eigenständig – mit einem klaren Fokus auf Stabilität und Verantwortung.

Erfolgsfaktoren von Familienbetrieben

Entscheidungsfindung: Schnelle, flexible Entscheidungen durch kurze Hierarchien
Mitarbeiterbeziehungen: Persönliche Beziehungen schaffen hohe Loyalität
Investitionsverhalten: Langfristige Perspektive ermöglicht nachhaltige Investitionen
Krisenverhalten: Solidarität und gemeinsame Problemlösung stärken das Unternehmen

Die Wintergroup ist ein Beispiel dafür: Sie investiert langfristig in Anlagen und Mitarbeiter, setzt konsequent auf Nachhaltigkeit und Innovation und bleibt ihrer regionalen Verwurzelung treu, während sie gleichzeitig am Markt erfolgreich ist.

 

Herausforderungen und Zukunftsperspektiven

Trotz aller Stärken stehen Familienunternehmen vor spezifischen Herausforderungen: 65% der österreichischen Familienunternehmen stehen in den nächsten 10 Jahren vor einem Generationswechsel. Hinzu kommen Fachkräftemangel, Digitalisierungsdruck und verschärfte Regulatorik.

Generationswechsel als Chance

Franz Winter bereitet bereits den Übergang an die nächste Generation vor: Schrittweise Integration der Kinder in operative Bereiche, externe Weiterbildung und klare Strukturen sollen einen erfolgreichen Übergang sicherstellen.

 

Fazit: Familienunternehmen als Zukunftsmodell

Die Wintergroup steht exemplarisch für die Stärke österreichischer Familienbetriebe. Aus kleinen Anfängen heraus hat sich ein Unternehmen entwickelt, das heute Innovation, Nachhaltigkeit und regionale Verantwortung miteinander vereint.

Erfolgsfaktoren österreichischer Familienbetriebe

  1. Langfristige Perspektive: Denken in Generationen ermöglicht nachhaltige Investitionen
  2. Regionale Verwurzelung: Lokale Verbindungen schaffen Stabilität und Vertrauen
  3. Wertebasierte Führung: Authentizität und Verlässlichkeit prägen die Unternehmenskultur
  4. Innovationskraft: Tradition und Innovation ergänzen sich optimal
  5. Nachhaltige Ausrichtung: Verantwortung für kommende Generationen ist natürlicher Bestandteil

Mit einem klaren Bekenntnis zu Holz als nachhaltigem Rohstoff, mit Investitionen in erneuerbare Energien sowie in modernste Anlagentechnik und mit einer Unternehmenskultur, die auf Vertrauen und Zusammenhalt basiert, prägt die Wintergroup die österreichische Holzindustrie nachhaltig.

Familienbetriebe wie die Wintergroup zeigen: Tradition und Innovation sind kein Gegensatz – sie sind die Grundlage für eine erfolgreiche und nachhaltige Zukunft. In einer globalisierten Welt werden diese regionalen Wurzeln und persönlichen Beziehungen zu einem entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Die österreichische Wirtschaft profitiert von dieser Struktur: Stabile Arbeitsplätze, kontinuierliche Innovation und gesellschaftliche Verantwortung machen Familienunternehmen zu einem unverzichtbaren Baustein für Zukunftsfähigkeit.